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Παρασκευή 9 Ιουλίου 2010

'Ich bin es'


Kritik zu Münchner Rundfunkorchester - Paradisi Gloria (Herz-Jesu-Kirche München)

München im Sommerhoch. Die Biergärten sind überfüllt, aber auch die sonnenerwärmte Herz-Jesu-Kirche ist ausverkauft beim dritten Konzert der Reihe ‚Paradisi Gloria’ 2010 mit dem Motto: Logos – Das Wort. Ulf Schirmer hat ein anspruchsvolles Programm - inklusive Uraufführung - zusammengestellt. Schon während der Generalprobe zeigt es sich, wie schwierig die Kompositionen angelegt sind, doch wieder einmal besteht das Münchner Rundfunkorchester diese Herauforderung großartig. Samuel Barbers 'Adagio for Strings' für Streichorchester versetzt am Konzertabend das Publikum sofort in eine andächtige Stimmung. Die melodische Grundidee der ersten Geigen, die sich durch das gesamte Werk zieht, entwickelt einen beachtlichen Bogen, der bis zum letzten Ton die Spannung hält. Schirmer lässt sich nicht von der das Stück durchziehenden Melancholie blenden, sondern kreiert eine schwingende Klangsprache, die mit hoffnungsvollem Dur endet.

Die Uraufführung von Konstantia Gourzis 'Ostern in Konstantinopel' op. 37 (Elf Momente zwischen Ost und West), bleibt musikalisch dem Titel verhaftet. Das Werk wirkt insgesamt ziemlich langatmig, ohne klare Aussage, ohne durchgehenden Rhythmus, was den Kenner griechischer Musik ziemlich überrascht, denn auch die orthodoxen Gesänge bewegen sich dynamisch. Der Kompositionsauftrag sah Musik von 20 Minuten vor, doch die Arbeit lief der Komponistin wohl aus dem Ruder, und das letztendlich vierzigminütige Werk konnte nicht überzeugen; vielleicht würde eine gekürzte Version eindrucksvoller wirken. Gourzi versteht ihre Komposition als Brücke zwischen Ost und West, erklärt aber gleichzeitig, dass Konstantinopel für sie als Griechin ein starkes Symbol sei, um die eigenen Wurzeln zu erkennen. Diese Aussage, die sie allzu oft mit Weihrauchklängen ins Mystische zu drehen versucht, dürfte wohl kaum zur Völkerverständigung im Mittelmeerraum beitragen. Die verwendeten Zitate aus der griechischen Geschichte, aus der Bibel, Philosophie, Theater und Literatur wurden vom Theologen und Autor Panagiotis Kapodistrias literarisch in Versform gebracht. Der griechische Bariton Vassilis Agrokostas agiert als Psalmist, dreimal auch im Duo mit dem Violinisten Miltiades Papastamou, der zwei verschiedene, für dieses Werk entwickelte und hergestellte Tenorviolinen spielt. Der von der Komponistin beschriebene weichere, rundere Klang aber ist an diesem Abend nicht als charakteristische Farbe wirksam. Die im Titel angekündigten ‚Elf Momente’ zeichnen sich durch einen heterogenen Stilmix aus; auch arabische Elemente dominieren zuweilen, dagegen skandiert der hervorragende Chor des Bayerischen Rundfunks einmal im 'Rap-Rhythmus'.

Frische Bergluft bringt Herbert Willis 'Ego eimi' (Ich bin es) aus dem Zyklus 'Montafon' in den Kirchenraum. Der 2006 entstandene letzte Teil der musikalischen Tetralogie zeigt erneut die faszinierende musikalische Sprache des Komponisten, die geprägt ist vom hervorragenden Ausloten der instrumentaler Möglichkeiten sowie einem profunden Gefühl für Rhythmus. Die Klarinette übernimmt in den drei Sätzen den Solopart und beginnt mit einem intensiven Monolog, ein Moment der uneingeschränkten Freude und Wahrheit. Der zweite Satz glänzt mit speziellen Klangeffekten, auch ein Sopransaxophon, ein Akkordeon und ein vielseitiges Schlagwerk-Arsenal kommen zum Einsatz. Jazzige sowie walzerartige Klänge beherrschen diesen Part, die Ecksätze dagegen sind in friedvollem Ambiente verankert. Eberhard Knobloch zeigt mit seinem Klarinettenspiel großes virtuoses Gespür sowie eine beeindruckende Klangklarheit. Herbert Willi versucht - gemäß Eigenaussagen des Komponisten - mit seiner Musik zur Urnatur vorzudringen, die alles Leben in sich trägt: „Alles im ganzen Kosmos, jede Landschaft schwingt und klingt, auch in mir ist diese Schwingung im Moment der Sammlung vorhanden, ich versuche dann diese Resonanz in Klänge zu verwandeln.“ Ulf Schirmer und das Münchner Rundfunkorchester scheinen mit dieser Musik verwachsen zu sein, klar und dynamisch wird hier musiziert, das Publikum dankt mit viel Beifall.

Den stimmungsvollen Abschluss dieses vielschichtigen Konzerts bildet 'Canto di pace' für Tenor, Chor und Orchester von Marco Tutino nach einem Gebet von Karol Wojtyla. Dem Papst-Gebet gab der Mailänder Komponist einen aufrichtigen und eindringlich gestalteten musikalischen Rahmen. Das viertelstündige Werk kombiniert mittelalterlich anmutende Psalmodie mit überirdisch anmutenden Streicherpassagen. Den Tenorpart gestaltet Fernando Portari mit viel Würde und Verinnerlichung. Auch hier zeigt der Chor des Bayerischen Rundfunks erneut seine musikalische Meisterschaft; er darf sicherlich zum vokalen Glanzpunkt des Abends erklärt werden. Anja Thiemann (Otto-Falckenberg-Schule) rezitiert zwischen den Kompositionen überzeugend Texte von Panagiotis Kapodistrias ('Des Wortes wegen') und Sarah Kirsch ('Dann werden wir kein Feuer brauchen').

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